„Barrierefreiheit ist für jeden wichtig“

Wo im Sommer Bleichgesichter gegen Rothäute kämpfen, fand gestern auch die Schlagerparty „Kalkberg Open Air“ statt. Mittags führten wir ein exklusives Interview mit Achim Petry, anschließend stand Guildo Horn backstage für alle unsere Fragen zur Verfügung.

Eine Hornbrille liegt auf einem Tisch.
Fotos: Elisa Kubacyk

Musiker zu werden konnte sich der Schlagerstar schon immer vorstellen. Bereits im Kindesalter sang er im Chor und spielt nun Gitarre und Schlagzeug. Mit der Musik „wollte ich mir meine eigene Welt kreieren“ und mir „immer was ausdenken, was machen, was schaffen.“ so Guildo. Doch dann hat er „Abi gemacht und war immer noch kein Musiker“. Daher konzentrierte er sich auf ein anderes Berufsfeld und begann ein soziales Jahr in einer Werkstatt der Lebenshilfe. Die Arbeit mit den geistig behinderten Menschen gefiel ihm so gut, dass er anschließend Pädagogik studierte und als Musiktherapeut arbeitete. Währenddessen entwickelte er die Figur Guildo Horn und wurde als Musiker immer gefragter. Das gab ihm die Chance, seinen Kindheitstraum zu verwirklichen. Jetzt ist er „100 Prozent zufrieden“ mit seinem Leben.

Blick auf die Bühne von oben
Foto: Marie Stolp

Immer noch freut sich der Künstler über Begegnungen mit beeinträchtigten Menschen, denn „es bringt jedem etwas, mit Menschen mit Behinderung zusammen zu arbeiten“, „es macht Spaß“. Wie positiv diese Menschen mit ihrem Leben umgehen, sei irre. Gerade deshalb brauche man keine Berührungsängste zu haben, sondern sollte jeden Menschen gleich sehen.

Barrierefreiheit beispielsweise ist für jeden wichtig. Der 53-jährige meint hierzu: „Eine Rampe ist auch später für mich wichtig.“ Wenn er selber einen Rollator bräuchte, wäre er froh, wenn es Rampen gäbe. Genauso wie jeder, der mit Kinderwagen, Koffer oder Fahrrad unterwegs ist. „Die Barrieren sind also vor allem in den Köpfen.“